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Montag, 17. November 2014

Schüler coachen Manager



Wie versprochen kommt jetzt die Geschichte von dem Manager Coaching mit der Deutschen Bahn.

Kurz nach den Sommerferien waren meine fünf Freunde und ich auf unserer ganz persönlichen Herausforderung in England. In drei Wochen sind wir 145 Kilometer gewandert. Wir mussten uns alles selbst organisieren. Dieses Projekt ist ein Schulfach der Evangelischen Schule Berlin Zentrum, die ich seit der Siebten Klasse besuche. Für die Herausforderung gibt es ein paar Regeln: Sie muss außerhalb Berlins stattfinden, man darf nicht mit dem Flugzeug fliegen und was am wichtigsten ist man muss mit 150 Euro pro Person auskommen. Für meine Wandergruppe war das die erste Herausforderung: Wie sollen wir für 150 Euro nach England kommen? Unsere Idee war, die Deutsche Bahn anzuschreiben und zu fragen ob sie uns nicht, im Austausch gegen etwas nach London bringen könnten. Die Deutsche Bahn war einverstanden, aber nur unter einer Bedingung. Im Austausch gegen die Fahrtkosten sollten wir ihre Manger in Sachen Vertrauen und Wertschätzung coachen. Nun stand die Vereinbarung. Wir konnten also nach London fahren und unsere Herausforderung absolvieren. Die haben wir jetzt erst mal geschafft. Doch letzte Woche stand uns dann das Manager Coaching bevor. Von dem ich jetzt erzähle.

Am 5. November sind wir fünf Kinder nach Potsdam gefahren um die Deutsche Bahn zu coachen. Gerade als ich das schreibe wird mir eigentlich erst bewusst, wie absurd sich das anhört. Fünf Kinder wollen die Manager der Deutschen Bahn coachen? Viele Erwachsene denken jetzt ganz sicher: Was können die schon coachen? Aber was interessant ist, wenn man sich Schule mal genauer anguckt ist sie ja auch irgendwie eine große Firma. Die Schüler sind die Mitarbeiter und die Lehrer unsere Chefs. Und genau wie bei einer Firma kommt es in der Schule darauf an das alle bereit sind zu kooperieren, sonst würde ja nichts los sein, oder können sie sich zum Beispiel eine Schule und Schüler vorstellen? Beide Seiten sind aufeinander angewiesen und brauchen sich um voran zu kommen. Nur leider klappt das kooperieren bei manchen noch nicht so gut. An meiner Schule haben wir eine Lösung gefunden und eigentlich war sie ganz einfach. Zum Lernen brauch man Beziehungen und zum Miteinander arbeiten brauch man Vertrauen. Wie man das schafft ist wieder total einfach: Man redet mit einander, nur das kann man genau so schnell wie man es lernt auch wieder verlernen.

Das Manger Coaching wurde eingeführt von einem Vortrag über eine gute Beziehungskultur in einer Firma (aber nicht von uns sondern von einem Chef, der sich schon sehr gut auf seinem Gebiet aus zu kennen scheint).

Danach waren wir dran. Ich glaube viele waren erst mal richtig verwirrt was denn jetzt fünf Schüler bei einem Manager Coaching der Deutschen Bahn zu suchen haben. Um den Managern erst einmal ein Bild davon zu geben, was wir an unserer Schule so in Sachen Beziehungskultur machen, haben wir erst mal davon erzählt was eine gute Beziehungskultur alles so bringen kann. Eine Methode die Wertschätzungskultur aufzubessern ist zum Beispiel bei uns in der Schule die Vollversammlung, in der ein Punkt das Loben ist. Jeder kann nach vorne kommen und jemand loben. Es muss nicht immer etwas riesig großen sein, sondern auch kleine Dinge. In der Vollversammlung schafft das eine total coole Atmosphäre. Natürlich kostet es ganz schön viel Mut auf die Bühne zu gehen und ein Lob auszusprechen, aber wenn man es geschafft hat kann man echt voll Stolz auf sich sein. Wenn man gelobt wurde fühlt man sich wert geschätzt und merkt auch, dass das wofür man gelobt war was Tolles ist.
Das Loben haben wir dann gleich mal bei den Managern ausprobiert. Nur irgendwie hat es nicht so geklappt wie wir es uns vorgestellt hatten. Erst haben sie gedacht wir machen Witze und haben einfach gar nichts gemacht und als wir es nochmal erklärt haben und sie verstanden haben hat sich kein einziger getraut etwas zu sagen. In unserer heutigen Kultur habe ich das Gefühl es ist fast schlimm, wenn man jemanden lobt und wer gelobt wird, wird ausgelacht. Doch so sollte es wirklich nicht sein.
Nach dem Vortrag wie wir es bei uns so in der Schule machen, haben wir mit immer mit 10 Managern eine Kleingruppe gebildet und über die Definition von Respekt und Vertrauen und wie man fordert aber auch fördert diskutiert.

Ich glaube wir als Schüler sowohl wie die Managern konnten sehr viel aus diesem Tag mitnehmen, aber es war auch eine Herausforderung!